Ein Gartengrundstück, direkt an einem kleinen Bach gelegen, mitten in einem Wohngebiet. Ein rostiges Gartentor. Ein gepflasterter Weg führt zu einer moosigen Wiese mit knorrigen Obstbäumen und verwachsenen Beerensträuchern. Unter den Steinen leben unzählige Ameisenvölker, unter jedem Stein ein anderes. Neben dem Weg liegt ein großes Beet und in dem Beet steht ein Glashaus, dessen Sockel schon etwas bröckelt. Am Glashaus eine riesige grüne Wassertonne mit einer Pumpe, die quietscht, wenn man sie bewegt. Gießkannen voll von rauem, dunklen Kalk. Ein Ort, an dem ich zur Ruhe komme, ist der Garten meiner Großeltern.
Meine Großeltern haben viel Zeit in diesem Garten verbracht, Mühe und Kraft hineingesteckt, Pflanzen großgezogen, Beete angelegt, Früchte geerntet. Jetzt verbringe ich viel Zeit in diesem Garten, arbeite darin und pflege ihn. Umgraben, Wege säubern, Beete anlegen, Blumen pflanzen, zur Ruhe kommen. Der Garten ist eine lebendige Erinnerung. In der Natur gibt es keinen Stillstand. Alles bewegt sich und alles verändert sich. Es gibt Licht und es gibt Schatten. Der Garten ist Wachstum und Wandel. Inzwischen wächst dort nicht mehr so viel Gemüse, dafür gibt es mehr Blumen. Noch immer sind die Bäume übervoll. Auf den warmen Steinen sonnen sich Spinnen. Ackerwinden klettern die Hecken hoch. Und manchmal spitzt eine Pflanze aus dem Boden, die ich nicht eingesetzt habe und die dort schon sehr lange ihren Platz hat.