Editorial

Unser Magazin „Angekommen“ spiegelt Prozesse der Veränderung. Nicht das Bleiben, das Gehen ist der Motor des Neuanfangs. Ankommen trägt den Keim der Hoffnung in sich. Es ist auch eine Vision für die Zukunft. Meistens jedenfalls. Es gibt Fälle, in denen das Ankommen jedoch etwas Endgültiges hat, wenn der Tod der definitive Schlusspunkt hinter der Lebensgeschichte ist. Doch auch hier gibt es Betrachtungsweisen, die helfen, dem Unvermeidlichen die Schwere zu nehmen.

Ankommen ist vielfältig wie das Leben. Da gibt es den freiwilligen Aufbruch in neue Gefilde und es gibt das Zurückkommen zu den eigenen Wurzeln. Es gibt die Reise, bei der man das Zepter selbst in die Hand nimmt. Und es gibt das Ankommen als Überwindung von Ohnmacht, als Ende von Flucht oder Vertreibung. Werden die Träume und Hoffnungen derer, die angekommen sind, erfüllt oder überwiegen Probleme, mit denen niemand gerechnet hat?

Wir spielen auf der Klaviatur der journalistischen Darstellungsformen und beleuchten unterschiedlichste Aspekte des Kommens und Gehens. Zehn anregende Momentaufnahmen aus dem Mikrokosmos des Ankommens.

Petra Burhenne: Abgefahren, Jaaah hier ist die Sophie und Morbide & Makaber | Nina Göpner: Ankommen & genießen: Ein Spaziergang über römische Märkte | Anne Munding: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland und „Vielleicht Esther“ von Katja Petrowskaja | Abdi Nur: 7 Jahre Wartezeit, um eine Arbeitserlaubnis zu bekommen, Die Drei Kaiser, Ganfouda-TODESANSTALT und Verstößt das Arbeitsverbot gegen Menschenrechte?