Jahrgang 1986, aufgewachsen in Bad Oeynhausen. Studium der Skandinavistik, Germanistischen Linguistik und Komparatistik in Berlin, Göteborg (Schweden) und Göttingen. Studienbegleitendes einjähriges Volontariat im Bereich Literaturmanagement im Literarischen Zentrum Göttingen. Zweijähriger Aufenthalt in der indischen Stadt Pune: Freiwilligendienst im Centre for Environmental Education und Programm-Managerin für Prelocate / The Cultural Centre. Zwei Jahre in München im Bereich Fundraising für die Animals Asia Foundation tätig. Die angehende Online-Redakteurin spricht fließend Englisch und Schwedisch.
Wie eigensinnig bist Du?
Die eigensinnige, aber treue und liebenswerte Pippi Langstrumpf war in meiner Kindheit ein großes Idol für mich und eine Ermutigung, auch mal eigensinnig zu sein. „Ich mach’ mir die Welt, wie sie mir gefällt.“ Das versuche ich noch heute mal mehr, mal weniger stark in meinem eigenen Alltag zu verwirklichen. Zu einer eigenwillig gestalteten Villa, einem Pferd und einem Äffchen habe ich es leider noch nicht gebracht, aber mit genug Eigensinn kann das ja noch werden.
Wen möchtest Du unbedingt einmal interviewen?
Den viel zu früh verstorbenen Roger Willemsen. Ich hätte mich gerne mit ihm über seine Reisen, seine Bücher und seine Weltansichten unterhalten.
Welchen Titel soll Deine Biographie tragen?
Ich finde, dass ein Mensch sein Leben weniger über Daten und Fakten, sondern vielmehr über seine Leidenschaften definiert. Auch wenn ich mich für vieles begeistern kann, kristallisierten sich doch schon recht früh meine drei Hauptinteressen heraus: Reisen, Kultur und Natur.
Mein syrischer Vater begann mich aufgrund meiner Reiseleidenschaft Sindbad zu nennen. Nun fällt dieser Name in meiner Familie umgehend, sobald ich mich nur anschicke, von einer meiner vielen Reisen oder Auslandsaufenthalte zu berichten.
Ein weiterer bekannter Reisender, der der Unberechenbarkeit der Meere ausgesetzt ist, präsentiert sich in dem prägnanten, ersten Satz „Call me Ishmael“ aus Herman Melvilles Roman „Moby Dick“. „Ein Buch muß die Axt sein für das gefrorene Meer in uns,“ heißt es in Kafkas viel zitiertem Aphorismus. Und diese Axt war Moby Dick und dessen Verfilmung von John Huston damals für mich, die den Weg freischlug für immer weitere, vielsprachige literarische, filmische, musikalische und künstlerische Hochgenüsse.
Diese Leidenschaften begleiten mich, machen mich aus, lassen mich immer wieder Neues erfahren und ich berichte gerne über sie. Was liegt da also ferner, als in einer Autobiographie all diese Impressionen und erlebten Ereignisse unter dem Titel „Call me Sindbad“ zwischen zwei Buchdeckeln zu bündeln?!
Kontakt: anna.mamar@yahoo.de
Autorenbild: © Heidi Reber