Friederike Albat

Wo kommst Du her, wo willst Du hin?

Gebürtig im Hohen Norden, habe ich mich, wie mein Bruder und meine Schwester auch, schon im Volksschulalter in Bayern assimiliert, Saupreiß hin, Ketzer her. Nach dem Abitur hat es, nein, sie, die Liebe nämlich, eigentlich er, der sprichwörtliche Amerikaner in Paris, mich von der Seine an den Hudson verschlagen. Zeitungsvolontariat, Master-Abschlüsse, erst in Vergleichender Literaturwissenschaft, dann Journalistik an der Columbia University in New York City, erste Jobs im dortigen Spiegel-Büro, beim Time Magazine, Eheende und Neuanfang, zurück in München.

Zu besten „Kir Royal“-Zeiten startete ich in der Glitzerwelt der Lifestyle-Zeitschriften durch: Vogue, Marie-Claire, Elle, Madame, wenn auch nicht im Modesektor, sondern verantwortlich für die Ressorts Reise oder, die letzten 15 Jahre, Kultur. Diese Interessen, die sich mit meinen Hobbies decken, möchte ich weiterverfolgen, wenn auch in anderen Kanälen wie online und/oder im PR-Bereich. Um irgendwann, wie wohl jeder Schreiberling insgeheim hofft, dann doch in einem Dachjuche (bitte mit Aufzug!) in Paris oder dem Ferienhaus am sizilianischen Strand den Roman, das Drehbuch schlechthin endlich mal in Angriff zu nehmen.

Was gibt Deinem Leben Sinn?

Freundschaften, die seit Studententagen halten, selbst weltweit verstreut. Ebendiese an den zuvor genannten Lieblingsorten zu pflegen, Tafelrunden mit viel Gelächter, viel Wein, geistvollen Gesprächen, Herzenswärme und albernen Scherzen. Am schönsten das Ganze, wenn auch der enge Familienkreis mit eingebunden ist.

Was ist für Dich der größte Unsinn?

E-Zigaretten: So gefährlich wie echte, zwar rauch-, aber auch genussfrei und unästhetisch. Wie soll man etwas, das aussieht wie ein zahnärztliches Folterinstrument oder ein Fieberthermometer, denn bitte einigermaßen elegant handhaben? Kleines Zugeständnis: Sinnvoll vielleicht zum Abgewöhnen!

Meditieren oder Bergsteigen?

Letzteres eher nicht. Wozu gibt es Gondeln? Alternativ dazu bietet der Flieger nach Süden oft spektakuläre Alpenblicke. Ersteres mit Einschränkungen: „Ohhhmmm-Anleitungen“ oder bedrohlich entgegenwirkend gezischte Kommandos wie „Relääxxx!“ bringen mich auf die Palme. Lieber liege ich unter einer solchen in der Hängematte und lasse die Tagträume vorbeiziehen und dem Wunschdenken freien Lauf.

Journalismus in Quarantäne: Dein Tipp?

Dem Hüttenkoller durch regelmäßige kleine Fluchten vor die Tür entgegenwirken, bei Schreibblockaden die Bude putzen, viel telefonieren und sich dran freuen, dass keiner sieht, wie man mitten am Tag im Lieblings-Schlunz-Outfit abhängt. Beim Skypen stylen oder sicherstellen, dass man so nicht auf dem Bildschirm erscheint.

 

 

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