Ich werde einen unruhigen Text schreiben. Das habe ich mir fest vorgenommen. Also los! Ich bin putzmunter. Gestern war ich früh ins Bett gegangen. Gut geschlafen. Unruhiger Traum. Ich kann mich nicht mehr erinnern. Aber ich habe beim Aufwachen geschwitzt. Um sieben aufgestanden. Kaffee gekocht. Geduscht. Kaffee getrunken. Etwas zu stark, genau das richtige für einen unruhigen Text. Brötchen gegessen. Mit Nutella. Serotonin durchströmt meinen Körper. Ich gehe in mein Wohnzimmer. Da steht der Computer. Ich schalte ihn ein. Windowsbildschirm. Ich öffne Word. Jetzt gehts los. Es ist acht Uhr. Der Monitor ist leer.
Ich werde einen unruhigen Text schreiben. Das habe ich mir fest vorgenommen. Also los! Ich bin putzmunter. Gestern war ich früh ins Bett gegangen. Gut geschlafen. Unruhiger Traum. Ich kann mich nicht mehr erinnern. Aber ich habe beim aufwachen geschwitzt. Um sieben aufgestanden. Kaffee gekocht. Geduscht. Kaffee getrunken. Etwas zu stark, genau das richtige für einen unruhigen Text. Brötchen gegessen. Mit Nutella. Serotonin durchströmt meinen Körper. Ich gehe in mein Wohnzimmer. Da steht der Computer. Ich schalte ihn ein. Windowsbildschirm. Ich öffne Word. Jetzt gehts los. Es ist acht Uhr. Der Monitor ist leer.
Ich sitze auf meinem Lederstuhl vor meinem Computer. Stütze meine Arme auf die Stuhllehnen. Mir fällt nichts ein. Es ist halb neun. Ich schalte das Radio an. Eine Frau singt was von einem Pferd. Mein Magen krampft. Ich wechsle den Sender. Jemand singt spanisch.
Ich muss eingeschlafen sein. Da war ein Gesicht, das ich irgendwo schon mal gesehen hatte. Ich weiß nicht wo. Ein hässlicher Mensch mit riesengroßen Lippen. In meinem Traum trank das Gesicht Bier. Durch einen Tennisschläger. Es ist halb 10. Mein Monitor ist leer.
Vielleicht war der Kaffee zu stark. Ich stehe auf. Hole mir einen Eistee. Der hat Zimmertemperatur. Schmeckt eklig. Beginne, in meinem Wohnzimmer auf und ab zu gehen. Denke an zweites Frühstück. Mache ein Leberwurstbrötchen. Esse es. Gehe auf die Toilette. Es rappelt unten am Briefkasten. Ich hole die Post. Eine Rechnung, ein Gartencenter wirbt für sich. Ein Pizzaservice bietet mir original afghanisches Essen an. Der Name des Besitzers klingt serbisch. Ich behalte die Gartencenterwerbung. Der Rest kommt in den Müll. Setze mich aufs Sofa. Lese die Gartencenterwerbung. Mir fällt nichts ein. Der Monitor ist leer. Es ist elf.
Ich habe den Eistee ausgetrunken. Sitze am Computer. Schnapsidee, dieser unruhige Text. Ich werfe die Gartencenterwerbung zur Rechnung in den Müll. Grüble. So ein Anfang ist schwer. Ich könnte ja mal mit dem Ende anfangen. Mal was ganz neues versuchen. Schalte kurz das Radio an. Jemand singt Bam Bam Bam, und das Radio ist gleich wieder aus. Schaue zur Balkontür. Schaue hinaus. Ich werde beschreiben, was ich sehe. Da ist nichts. Nur meine Blumen. Die müssten mal wieder gegossen werden. Ich stehe auf, gehe auf den Balkon. Drehe mich kurz um. Mein Monitor ist leer. Es ist viertel vor zwölf.
Die Blumen sind gegossen. Ich gehe in die Küche, hole eine Pizza aus dem Gefrierfach, öffne sie, lege sie in den Backofen, starte den Ofen. Dann zurück zum Computer. Der leere Monitor grinst mich an. Verhöhnt mich. Schreibt man verhöhnen mit oder ohne H? Ich denke nach. Werde unruhig. Verfalle auf eine List. Ich will diesen unruhigen Text noch heute fertig kriegen. Ich schließe die Augen, drücke wahllos drei Tasten hintereinander. Öffne die Augen. Auf dem Monitor steht ZUM!
Geschafft. Ein Anfang. Endlich. Nach drei Stunden. Jetzt habe ich mir die Pause aber redlich verdient. Laufe in die Küche. Stelle den Ofen ab. Reiße die Backofentür auf. Die Pizza hat ihre natürliche Farbe verloren. Sie sieht einem Brikett nicht unähnlich. Egal. Dann ist sie wenigstens überall knusprig. Todesmutig würge ich sie runter. Zur Hälfte. Und auf meinem Monitor steht ZUM.
Ich habe mich auf meinem Sofa zurück gelehnt. Muss eingeschlafen sein. Vielleicht war was in der Pizza. Ich hatte einen Albtraum. Ich hatte die Idee, wie ich den absoluten Weltfrieden erzielen könnte. Darum war ich von der UNO eingeladen worden. Dort sollte ich vor der Vollversammlung meine Pläne erklären. Doch mir fiel nichts anderes ein als BAM BAM BAM. Ich holte meinen Spickzettel aus der Tasche. Darauf stand nur ein Wort: ZUM.
Ich bin wieder wach. Es ist halb vier. Ich gebe mir noch zwei Stunden. Dann werde ich aufgeben. Jetzt habe ich Durst. Gehe in die Küche, koche Kaffee. Zurück zum Computer. Auf meinem Monitor steht ZUM.
Das Beste wird sein, ich lenke mich einfach ab. Dann wird mir was einfallen. Räume meinen Schreibtisch auf. Gehe ins Schlafzimmer. Mache mein Bett. In die Küche. Der Kaffe ist lauwarm. Trinke ihn trotzdem. Toilette. Werde jetzt aber echt unruhig. Ruhe mich ein wenig aus. Es ist fünf Uhr. Mir fällt nichts ein. Ich gehe zum Computer, setze mich davor. Auf meinem Monitor steht ZUM. Nichts weiter. ZUM. Ich muss mindestens einen Satz schaffen. Den ersten. Den entscheidenden. Den Anfang. Und es ist schon halb sechs. Ich beschließe, das Experiment von heute Mittag zu wiederholen. Nur länger. Ich setze mich grade vor meine Tastatur. Schließe die Augen. Denke an nichts. Meine Finger schweben über der Tastatur. Dann fangen sie an zu tippen. Ganz von selbst. Nacheinander. Ich bin begeistert. Dann hören sie auf. Geschafft. Das muss er sein. Der Anfang. Nun wird der Rest ein Klacks sein. Den kann ich auch morgen noch schreiben. Das schaffe ich in einer Stunde. Ich öffne die Augen. Auf meinem Monitor steht: