Für drei Monate hatte es mich nach Puerto de la Cruz verschlagen. Ich sollte in dieser Zeit einiges lernen, über Selbstlosigkeit und Gastfreundschaft, Feste am Strand, Kakerlaken im Küchenschrank. Ich fand Menschen, die mir geblieben sind, ich fand ein Stückchen von mir selbst und ich fand die Stille. In der schwülen Nachmittagshitze, unweit der Hotelbunker und den Touristenströmen erwartete sie mich. Hunderte Kilometer außerhalb meiner Komfortzone, nur wenige Schritte von meiner Wohnung mit dem Fliesenboden: eine entlegene Treppe auf einem Hang.
Eine kleine Aussichtsplattform, schiefe Stufen und Felswände, aus deren Furchen und Mulden Geckos und braune Eidechsen hervor huschen. Aber nur, wenn die Sonne scheint und erst, wenn ich auf den Stufen sitze und zur Ruhe gekommen bin. Das dauert an den meisten Abenden nur einige Momente. Manchmal eine Dose Dorada Especial und eine selbstgedrehte Zigarette als Signalverstärker.
Irgendwo hinter den Hoteldächern, dem schwarzen Lavastrand und den Wellen des Atlantiks verlieren sich die Gedanken – in den letzten Monaten, in allem, was da noch kommen könnte. Und dann schlagen sie mit voller Wucht im Hier und Jetzt auf. In meiner Erinnerung muss ich wohl gelächelt haben.