Gedanken zum Thema Vertrauen – in einer Zeit, in der Misstrauen größer ist als Urvertrauen.
Was ist Vertrauen?
Warum fällt uns Vertrauen manchmal schwer, während sich Misstrauen allzu leicht einschleicht? Gemeinsam haben wir uns aufgemacht, dem Begriff Vertrauen nachzuspüren und seine Facetten herauszuarbeiten.
Blicken wir vertrauensvoll in die Zukunft, sind wir in der Lage, Visionen zu entwickeln. Wir bringen den Mut auf, Wagnisse einzugehen und Risiken auf uns zu nehmen, wenn wir auf uns und andere vertrauen. Gesundes Selbstvertrauen befähigt uns, Verantwortung zu übernehmen und Beziehungen zu führen, in denen wir verbindlich und zuverlässig sind. Liebe und Hingabe sind undenkbar ohne Vertrauen. Indem wir anderen vertrauen, legen wir den Grundstein für gelingende Beziehungen.
Vertrauen ist keine Konstante.
Vertrauen muss entstehen, wachsen, es muss verdient und erarbeitet werden. Auch bestehendes Vertrauen bedarf der Pflege. Damit es erhalten bleibt, muss es genährt und gewahrt werden. Wird Vertrauen erschüttert und missbraucht, verlieren Beziehungen ihre Grundlage. Das gilt im Privaten wie in der Gesellschaft, Wirtschaft und Politik. Dennoch ist es möglich, gestörtes Vertrauen wieder aufzubauen. Das erfordert ein gesundes Maß an Selbsteinschätzung und die Bereitschaft, Fehler einzugestehen und zu verzeihen. Eine optimistische Lebenseinstellung gehört ebenso zum Vertrauen wie eine wertschätzende, anderen zugewandte Haltung.
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser?
Wohl kaum. Zumindest nicht in allen Bereichen. Vertrauen beginnt bei uns selbst und begleitet uns ein Leben lang. Haben wir Mut zu vertrauen, ohne naiv und gutgläubig zu sein. Gesunde Vorsicht vor blindem Vertrauen ist geboten, egal ob in die Medizin, Politik oder unsere Sicherheitssysteme. Nutzen wir unseren gesunden Menschenverstand. Nehmen wir die Herausforderung an, unsere Beziehungen und unsere Gesellschaft aktiv mitzugestalten.
Verfasst von Ines Wagner.
Titelfoto Autorenteam: Noah Cohen