Die Polizei – Dein Freund und Helfer? Blindes Vertrauen kann Sie Ihr Hab und Gut kosten. So schützen Sie sich.
Ein Kommentar von Ina Krug
Woran erkenne ich einen falschen Polizisten? Am angeklebten Schnurrbart? Heißt er Schmidt, Huber oder Müller? Oder steht in seinem Ausweis „Falscher Polizist“? Seit Anfang des Jahres sind über 1.500 Menschen in Deutschland auf falsche Polizisten reingefallen.
Die Zahl der Anrufe dieser „falschen Fuffziger“ hat seit 2016 stark zugenommen. Die einen rufen an, um vor Einbrechern zu warnen, kommen vorbei und bringen den Familienschatz in „Sicherheit“. Der brave Bürger übergibt ihnen die Erbstücke und den Sparstrumpf. Er ist dankbar und froh, der Gefahr gerade noch entkommen zu sein. In anderen Fällen müssen Zoll- und Transaktionsgebühren gezahlt werden. Wofür weiß der Angerufene nicht, doch wenn´s der Polizist sagt, wird´s schon stimmen. 2,8 Millionen Euro haben falsche Polizisten in diesem Jahr schon erbeutet, sagt die echte Polizei und ist ratlos. Die Dunkelziffer ist weitaus höher. Viele Opfer schämen sich und verschweigen den Betrug. Wer gibt schon gern zu, naiv und leichtgläubig gewesen zu sein?
Falsche Polizisten erkennen
Den echten Polizisten vom Betrüger zu unterscheiden, ist nicht so schwer. Dazu genügt gesunder Menschenverstand. Der echte Gesetzeshüter hat einen Dienstausweis und eine Dienstnummer. Das lässt sich mit einem Anruf bei der örtlichen Polizei leicht nachprüfen. Auch würde Sie ein echter Polizist niemals von der Notrufnummer 110 aus anrufen, wie zuletzt öfter passiert. Diese Nummer geht nur in eine Richtung und ist für echte Notfälle reserviert. Nachdenken lohnt sich: Würde ein echter Polizist tatsächlich von Haus zu Haus gehen und Ihre Erbstücke einsammeln?
So erkennen sie einen echten Polizisten:
- Dienstausweis und Dienstnummer
- Anruf und Bestätigung bei seiner Dienststelle
- die Polizei ruft nie von der Notrufnummer 110 an
Am Ende ist alles weg
Wenn Sie jetzt immer noch nicht überzeugt sind, packen Sie die Diamantringe Ihrer Urgroßmutter, die Goldmünzen und die Spieluhr aus Meißner Porzellan am besten noch heute in eine Box. Stellen Sie alles draußen vor die Tür. Das Ergebnis ist das Gleiche. Am Ende ist alles weg. Dann kann Ihnen Hauptkommissar Huber mit seinem Schnurrbart auch nicht mehr helfen.
Hilfreiche Links:
Polizeipräsidium Oberbayern Süd in Rosenheim
http://www.polizei.bayern.de/oberbayern/news/presse/aktuell/index.html/252615
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Titelfoto: Pixabay