Wer bist du eigentlich?
Eine Hexe von Geburt, eine Philosophin, eine Ex-Nonne und eine Waldfrau.
Ich bin in den Rauhnächten an einem Sonntag bei Vollmond geboren. Philosophin wurde ich aus existenzieller Unruhe. Nonne, weil die Heilige Geistin mir einen Besuch abstattete. In den Jahren, bevor ich mein Kloster in Bolivien verlassen musste, entdeckte ich: Die Bäume und das Schreiben sind meine Berufung.
Was wünscht du dir für die Zukunft?
Nichts sehnlicher, als dass ich erlebe, wie die Weltgemeinschaft beginnt in Sachen Klimakrise einen rettenden Weg einzuschlagen.
Der einerseits darin bestünde, von der Natur zu lernen, uns ihr einzufügen und ihr zu lassen oder zurückzugeben, was sie braucht, um die Erde bewohnbar zu erhalten.
Außerdem wünsche ich mir eine Revolution der menschlichen Beziehungen. Die Bedürfnisse von Babies, Kindern, Müttern und bemutternden Personen müssen im Zentrum stehen. Dann würde auch das Kindliche in jedem Erwachsenen beschützt und genährt.
Würde ich gern mal machen …
In La Paz konnte ich einige Jahre dafür sorgen, dass Schüler*innen und Student*innen theoretisch und praktisch in die ökologische Agroforstwirtschaft eingeführt´wurden. Hier würde ich gerne etwas Ähnliches tun oder über ökologische Themen schreiben.
Wen möchtest du unbedingt mal treffen?
Den US-Amerikaner Kim Stanley Robinson, Autor des Science-Fiction-Romans „The Ministry for the Future“ (2020).
Robinson erzählt auf 500 Seiten kenntnisreich und packend, wie die Menschheit nach einer Hitzewelle mit 20 Millionen Toten durch das Leiden und Handeln vieler Einzelner gerade noch rechtzeitig die Kurve kratzt.
Kraft gibt mir in diesen Zeiten…
Meine ehemalige Mitschwester, heute meine platonische Lebensgefährtin.
Und der Wald mit seinen Lichtungen, zu jeder Jahreszeit.
Beiträge in diesem Magazin:
Bäume auf 17 Prozent der Ackerfläche sorgen für Regen. Interview mit dem Agroforst-Pionier Sepp Braun
Für die klimarettende Agrarwende: Agroforstwirtschaft endlich auch in Bayern fördern! Kommentar zur Agroforst-Politik der Bayerischen Staatsregierung
Glücksmomente und Zukunftsangst. Portrait der Initiatorin von Fridays für Future München, Antonia Messerschmitt
Kompost schaufeln als mystischer Weg. Rezension von Nicolas Humberts Dokumentarfilm „Wild Plants“